Was gehört auf eine ETSY-Rechnung?

Katrin Esche // AKTUALISIERT AM 05/01/2024 @ 5:34 pm

Lesezeit Minuten 

DISCLAIMER: ich bin kein Steuerberater oder Buchhalter.
Ich gebe hier meine eigenen Erfahrungen aus fast 20 Jahren Onlinehandel wieder.
Falls Du Fragen hast, wende Dich mit dem Thema an einen Steuerberater, der auf Onlinehandel spezialisiert ist.


Wenn Du gewerblicher Verkäufer auf ETSY bist, musst Du Rechnungen für Deine Verkäufe schreiben. 

Die Pflicht zum Schreiben dieser Ausgangsrechnungen (=die Rechnungen, die Du aussendest, also Deine Einnahmen) ist im Handelsgesetzbuch geregelt.

Deine Rechnungen müssen bestimmte Bestandteile enthalten, um alle gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen.

Im folgenden Artikel erfährst Du das Wichtigste zum Thema Ausgangsrechnungen.

Muss ich als ETSY-Verkäufer Rechnungen schreiben?

Als gewerblicher Verkäufer musst Du an Deine Kunden Rechnungen stellen.

Dabei ist es völlig unerheblich, ob Deine Käufer eine Rechnung für ihren Einkauf haben möchten oder nicht.

Denn Du benötigst diese Ausgangsrechnungen sowieso als Belege für Deine Buchhaltung.


Muss ich dem Käufer eine Rechnung zusenden?

Wenn Du auf ETSY verkaufst, hast Du die Zahlung schon erhalten, bevor Du die Ware versendest.

Der Käufer hat dafür einen Zahlungsbeleg und Angaben zu Deinem Shop automatisch von ETSY per E-Mail erhalten.

Hat eine Privatperson etwas in Deinem Shop bestellt, bist Du prinzipiell nicht verpflichtet, Deinen Sendungen eine Rechnung beizulegen

Besteht der Kunde auf einer Rechnung, musst Du diese jedoch zusenden.

Bei B2B-Kunden (Verkauf an andere Gewerbetreibende) bist Du verpflichtet, eine gesetzeskonforme Rechnung zur Verfügung zu stellen.


In dem Zusammenhang kommt immer wieder die Frage auf: Rechnung in´s Paket oder nicht?

Mein persönlicher Standpunkt dazu ist folgender.

In jedem Paket sollte eine Rechnung für den Kunden liegen.
WARUM?

  1. Eine ordentliche Rechnung zeigt Deinem Käufer, dass er es mit einem seriösen Shop zu tun hat.
  1. Rechnungen dienen als eindeutige Belege und so sind durch diese Dokumentation auch etwaige (Rechts-)Streitigkeiten besser zu händeln.
  2. Du ersparst Dir die Zeit und Arbeit, erst auf Nachfrage die betreffende Rechnung rauszusuchen und zu versenden.

Du kannst nie wissen, ob jemand privat oder gewerblich bei Dir eingekauft hat.
Denke einfach an Deine Käufer, biete eine Rechnung als guten Kundenservice an.

Das häufigste Argument gegen eine Papierrechnung im Paket ist die "Papierverschwendung"/ Umweltschutz.

Du kannst Du die Rechnung natürlich auch per Email versenden.
Wenn Du Billbee oder Lexoffice nutzt, kannst Du eine Automatisierung einstellen, die Dir die Rechnungen ohne Dein Zutun verschickt.


Wenn Du wirklich Papier sparen willst, dann steige komplett auf digitale Buchhaltung um.

Mein Papier-Kram hat sich damit von einem breiten Ordner pro Monat (der fast aus allen Nähten geplatzt ist) auf einen schmalen Ordner pro Jahr reduziert.


Ich kaufe viel auf ETSY ein.
Für mich und andere, die eine Rechnung für Ihre Buchhaltung benötigen, ist es super-nervig, bei jedem zweiten Einkauf ihrer Rechnung hinterher zu rennen.
Wenn ich etwas bestellt habe und der Lieferung liegt keine Rechnung bei, bestelle ich in diesem Shop nie wieder.

Fakt. Egal, wie toll die Ware war.
Ich habe meine Zeit nicht im Lotto gewonnen.

Meine Käufer bekommen in Ihrem Paket einen Briefumschlag mit hübschen Stempel drauf.
Darin sind die Rechnung, eine Visitenkarte und ein Dankeskärtchen.
So ist alles zusammen und nichts fliegt lose im Paket herum.

Der Umschlag ist nicht zugeklebt, so dass er ggf. noch weiterverwendet werden kann.

Was gehört auf eine ETSY-Rechnung?

Was auf die Rechnung gehört, ist im Umsatzsteuergesetz (UStG) geregelt.

Hierbei wird noch zwischen Rechnungen und Kleinbetragsrechnungen (unter 250€ brutto) unterschieden.

Ich empfehle Dir, Dich von Beginn an an die Vorgaben für Rechnungen (über 250€) zu halten, dann bist Du immer auf der sicheren Seite und musst nicht später alles wieder umschmeißen.

Dein ETSY-Shop dümpelt vor sich hin?

Oder sind Deine Umsätze  ein einziges Auf und Ab?
Hol Dir meine wöchentlichen ETSY-Tipps, die Dir deutlich mehr Kunden bringen und Deinen Umsatz in die Höhe schnellen lassen.

Klingt gut? Dann trag Dich hier ein.

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Auf Deine Shop-Rechnung gehört:

  1. Vollständiger Name und Anschrift des Verkäufers
  2. Vollständiger Name und Anschrift des Käufers
  3. Datum der Rechnungsstellung
  4. Leistungsdatum (Datum der Lieferung, auch wenn identisch mit Datum der Rechnungsstellung)
  5. Fortlaufende Rechnungsnummer
  6. Deine Umsatzsteuer-Identnummer (UID) oder Steuernummer
  7. Menge und Bezeichnung der gelieferten Artikel bzw Art/ Umfang der erbrachten Leistung
  8. Rechnungsbetrag (Entgelt)
  9. angewendeter Steuersatz 
  10. auf das Entgelt entfallender Steuerbetrag

Rechnungen ausstellen als Kleinunternehmer

Wenn Du als Kleinunternehmer verkaufst, darfst Du keine Umsatzsteuer auf Deinen Rechnungen ausweisen.
Daher entfallen für die Ausstellung Deiner Ausgangsrechnungen die Punkte 9. und 10.

Stattdessen muss ein Hinweis auf die Steuerbefreiung enthalten sein. Dieser kann zum Beispiel so aussehen:

Der Rechnungsbetrag enthält gemäß §19 Abs. 1 Umsatzsteuergesetz keine Umsatzsteuer.

Rechnungen für Verkäufe in Drittländer

Drittländer bzw. Drittstaaten sind alle Länder, die nicht dem europäischen Wirtschaftsraum angehören (USA, Australien, Schweiz, Großbritannien….).

Verkaufst Du in diese Länder, erhebst Du dafür keine Umsatzsteuer

Der Käufer zahlt die in seinem Land anfallende Steuer bei Erhalt der Ware, damit hast Du also im Prinzip nichts zu tun. (analog Einfuhrumsatzsteuer in Deutschland)

Auf ETSY kannst Du für die betreffenden Versandländer nicht einstellen, ob Du für Brutto- oder Netto-Beträge verkaufst.

Das heißt, Dein Verkaufswert ist immer umsatzsteuerbefreit (Brutto = Netto).

Kleines Rechenbeispiel zum besseren Verständnis (der Einfachheit halber hier ohne gegen gerechnete Gebühren oder andere abzugsfähige Beträge wie Material usw….)

Du verkaufst 10 Artikel á 25€ in Deutschland = 250€ Umsatz.
Davon musst Du 19% Umsatzsteuer an´s Finanzamt zahlen (47,50€)
Bleiben Dir also 202,50€

Du verkaufst 10 Artikel á 25€ nach USA (oder andere Drittstaaten) = 250€ Umsatz
Diese Verkäufe sind umsatzsteuerbefreit.
Es bleiben Dir daher 250€.

Auf Rechnungen für Lieferungen in Drittländer muss ein Vermerk über die Steuerbefreiung enthalten sein.
Zum Beispiel so:

Steuerfreie Ausfuhrlieferung / tax free export

Verkauf digitaler Artikel auf ETSY

Der Verkauf digitaler Artikel auf ETSY stellt einen kleinen Sonderfall dar.
Kurz gesagt:

Für digitale Artikel (Downloads) fällt die Umsatzsteuer immer im Land des Käufers an und muss dort abgeführt werden.
Da jedes Land eigene Umsatzsteuersätze hat, übernimmt ETSY den Verkauf und führt die anfallenden Steuern im Land des Käufers ab.
Das erleichtert Dir die Arbeit und vermindert Deinen Aufwand damit erheblich.

Im Prinzip stellst Du ETSY die Dateien zur Verfügung und ETSY tritt als Verkäufer auf.

Was heißt das nun für Deine Rechnungsstellung?

Ganz einfach: Du erstellst nur eine Proforma-Rechnung pro Monat über Deine Umsätze an ETSY.
Du erstellst also keine Rechnung für Deine Käufer.

ETSY stellt die Rechnung direkt nach dem Kauf zum Download zur Verfügung.
Der Käufer findet sie in seiner Bestellübersicht und kann sie sich bei Bedarf direkt herunterladen.

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